Freitag, 30. Dezember 2016

Neujahrs-Vorsatz - aus Berlin

PROSIT  NEUJAHR !!


... und ein Neujahrsvorsatz - präsentiert von dem Berliner schlechthin:


Dienstag, 20. Dezember 2016

"Besonders widerwärtig" in Berlin

Frau Merkel meint, „besonders widerwärtig“ wäre es, wenn der Anschlag in Berlin von einer Person ausgeführt worden wäre, die in Deutschland um Schutz und Asyl angesucht hätte.

Ich finde das ein wenig zu eng gedacht.

Besonders widerwärtig“ wäre es, wenn der Anschlag von einem christlichen Fundamentalisten (aus Polen?) ausgeführt worden wäre. - Ausgeführt im Stile des IS um die Angst vor dem Fremden zu schüren und die eigene Abneigung bestärkt und von anderen geteilt zu wissen. Und auch das Ziel wäre gar nicht so unmöglich, denn hat nicht schon Jesus die Händler von den Treppen des Hauses seines Vaters vertrieben?

Dies wäre „krank“? Vielleicht. Aber leider gar nicht unmöglich. Denn der Fundamentalismus, und zwar jeder, ist auf Grund seiner Begrenzung der geistigen Fähigkeiten eine Form der Krankheit. Nur leider eine menschliche, ja all zu menschliche Krankheit.
😦

Dienstag, 29. November 2016

Arbeit, richtige

Lieber Herr Politiker, Herr Vorstandsdirektor, Herr Kammerfunktionär, Herrn Abgeordneter, Herr Direktor, Herr „Führungsposition“ …
und natürlich auch die paar Frauen, die es in diese illustre Runde geschafft haben.
Eine Frage.
Wann habe Sie zuletzt etwas gearbeitet? Nein, „reden“ zählt nicht!
Reden, verhandeln, besprechen, klären, ausmachen – dass macht die Bevölkerung 'nebenbei' und in ihrer Freizeit. Bei der Hausversammlung und beim Schulsprechtag, auf der Bank, am Amt oder in der Familie.

Ich spreche von Arbeit, die es erfordert, dass man über längere Zeit vollständig konzentriert bei einer (im besten Falle) nicht ungeliebten Tätigkeit zu verweilen.
Und Multitasking bedeutet nur, dass man mit seinen Gedanken nicht mal halb bei der Sache ist. Weil 100 durch 2 nie mehr als 50 sein kann.

Ich spreche von Arbeit – richtiger Arbeit.
Wie das Malen eines Bildes.
Das Erstellen einer Bilanz.
Das Fahren eines Zuges oder Kraftwagens.
Das Spielen einer Mozartsonate.
Das Schweißen eines Rohres.
Das Aufrichten einer Wand.
Das Zuschneiden eines Bauteiles.
Das Erfinden einer Programmzeile.
Das Berechnen einer Versicherungsleitung.
Das Ausklopfen einer Motorhaube.
Lassen Sie mich raten. Sie wissen es nicht mehr. Sie wissen es nicht mehr wie richtige Arbeit sich anfühlt, denn dass, was Sie als „Beruf“ machen, dass muss jeder Mensch „nebenbei“ können.
Wenn Sie also nicht wissen, was Arbeit ist, dann sollten Sie aber auch aufhören damit, den Menschen, die Ihnen die Butter auf's Brot verdienen, zu sagen, wie sie ihre Arbeit machen sollen, wie sie ihr Leben zu leben haben. 
 
Natürlich kann man Unglaubwürdigkeit dadurch wett machen, dass man laut ist. Und je lauter einer schreit, um so eher glauben ihm die Leut. (Nein, nicht von Nestroy sondern von Hitler.)

Mit eurem Geschrei habt Ihr die Menschen aber in eine Spirale aus Neid, Missgunst und Hass getrieben. Eine Spirale, die sich nun immer schneller, immer unaufhaltsamer und immer 'tiefer' dreht. Gestern waren es die Flüchtlinge, heute sind es alle Muslime – und morgen die Rothaarigen? Oder die Sozialhilfeempfänger? Die Rentner, die betteln gehen müssen?


Bei den Roten hieß es mal:
Was wir erhoffen von der Zukunft Ferne:
Dass Brot und Arbeit uns gerichtet stehen,
Dass uns're Kinder in der Schule lernen
und uns're Alten nicht mehr betteln geh'n.“


Das hatten wir für 50 Jahre fast. Jetzt gehen wir wieder weg davon.

Mittwoch, 16. November 2016

1000 Euro Mindestpension

Mindestpension“ – der Begriff kommt so im gültigen Gesetz nicht vor. Bisher gibt es „Pension“ plus „Zulage“ wenn man unter 900 Euro Einkommen hat.

Und wenn die „Mindestpension mit 30 Beitragsjahren“ kommt?

Fall A – Rumäne arbeitet 20 Jahre in Rumänien und 15 Jahre in Österreich – Er erhält die 1000 Euro österr. Pension zur rumänischen.
Fall B – Türke arbeitet 1 Jahr in Österreich, 10 Jahre in der Türkei und kauft in der Türkei (zum Preis von 2 Ziegen) 19 Beitragsjahre nach – Er erhält die 1000 Euro österr. Pension zur türkischen.

Detail am Rande:
Pension“ wird auch ins Ausland gezahlt „Zulage“ nicht – gibt es aber die „Mindestpension“, so erhalten Fall A und B die 1000 Euro österr. Pension auch, wenn sie in Bukarest oder Izmir wohnen.


Wenn es also Ziel war ein angeschlagenem System weiter zu schädigen, dann ist das mit dieser Gesetzesnovelle gelungen.
Banken und Versicherungen werden es den Herrschaften im Ministerium schon zu danken wissen.

Mittwoch, 26. Oktober 2016

Werbung - In eigener Sache

Sorry, aber ein bischen Werbung für mich selbst muss ich auch machen.
(Weil es macht sonst keiner ;)

Ein sinnloser Mord in einer kleinen Stadt. Ein Opfer, ein Tater, ein Kommissar. Wie einfach ware das Leben wurde nicht Karl Meixner, Freund des Opfers und selbst Ermittler, beginnen Fragen zu stellen. Scheint doch jedermann begierig zu sein, den Fall moglichst ohne Aufsehen unter den Tisch zu kehren. So kehrt er in die enge Stadt seiner Jugend zuruck, die er zu vergessen suchte. Zu Menschen, die ihn nicht vergessen haben, ihm aber vieles verschweigen. Weil es zu vieles gibt, woruber man nicht spricht. Oder selbst nicht wahrhaben will. Zumal sich hinter jeder Tur ein neuer Verdachtiger, ein neues Motiv ergibt. War doch der Ermordete selbst ein Meister der Manipulation und der doppelten Boden."

 ... bei Amazon ...

und natürlich im Buchhandel!

Cote Sud

Das Freihausviertel hinter der Technischen Uni ist bekannt für seinen kleinen und feinen Lokale. Und dafür, dass sie kommen und auch bald wieder wechseln.
Was sich lange hält, das ist das Cote Sud – www.cotesud.at – in der Schleifmühlgasse.

Wenige Tische und eine kleine Karte. Das Ganze klingt französisch, die Küche ist aber der Regionalität ebenso verpflichtet. Neben der Karte gibt es immer Tagesgerichte, man wird aber jedenfalls informiert auch ohne nachzufragen. Auch bei den Weinen empfiehlt es sich, die Wünsche mit der Chefin zu besprechen. Denn mehr Personal gibt es nicht. Noch den Koch hinter der Theke und eine Hilfe – mehr Platz ist nicht. Auch darum wird (muss) alles a la minute produziert werden. Eine interessante Abwechslung im Gastronomieleben. Stress kommt ein wenig auf, wenn das Lokal voll ist, was schnell der Fall ist, aber für ein hektisches Geschäftsessen geht man wo anders hin.
Die Qualität jedenfalls ist hervorragend und alle Gerichte konnten überzeugen.

Billig ist anders – ein an der Qualität gemessen kostengünstiges Erlebnis aber durchaus.

Jedenfalls reservieren!!

Sonntag, 23. Oktober 2016

Eine Kleinigkeit vergessen?

Am 17.10.2016 erschien im NEWS ein Artikel zur Pensionsreform von Carina Pachner in dem ich einen kleinen, aber weitreichenden Fehler entdeckte

Die Ausgleichszulage (§ 292 ff ASVG) hat nichts mit einer „Mindestpension“ zu tun sondern ist eine Leistung der Sozialhilfe! Aus diesem Grund konnte sie auch in den Ausnahmenkatalog der EU-Verordnung 883 aufgenommen werden und muss deshalb nicht exportiert werden.

Sie schreibt über die Verknüpfung von Ausgleichszulage und Beitragsmonaten so locker und unbedarft, wie das auch im Gesetzesentwurf steht. Dies hat aber weitreichende Auswirkungen, welche (bewusst?) verschwiegen werden.
1 - „Beitragsmonate“, was ist das? Beispiel: ein Mann arbeitet 29 Jahre in Rumänien und 1 Jahr in Österreich. Er bekommt eine rumänische Pension von 200,- und eine österreichische von 100,-; Bei der Prüfung der Ausgleichszulage würde sich hier eine (alte) Ausgleichszulage von ca. 580,- ergeben, nach neuem Recht eine von 700,-. Wenn der Mann in Österreich lebt!
2 – Der Mann aus oberem Beispiel lebt in Rumänien. Da jetzt die Ausgleichszulage nicht mehr eine „reine“ Sozialhilfeleistung ist, sondern an Versicherungsleistungen geknüpft, ist die Ausnahmeregelung der Verordnung 883 nicht mehr haltbar. Nach altem Recht würde der Mann 0,- Ausgleichszulage bekommen, nach neuem Recht 700,- . Und davon muss er noch mal Krankenversicherung zahlen, wie er es müsste, wenn er in Österreich leben würde.

Dieses Beispiel lässt sich natürlich auch mit Serbien, Türkei, Australien und vielen Ländern mehr durchrechnen und man kommt auf das selbe Ergebnis.

Meines Erachtens liegt hierin sehr viel mehr Sprengkraft als im „Pensions-Hunderter“ über den man streitet.
Vielleicht liegt es ja auch daran, dass man den Hauptverband der SV-Träger Österreichs auch seit Jahren nicht mehr um Stellungnahmen zu Gesetzesänderungen befragt. Woher sollte auch der Schmied wissen, was dem Schmiedl alles schief gegangen ist?

Samstag, 22. Oktober 2016

Bananen Demokratie

Wenn man den Main-Stream-Medien Glauben schenken darf, dann rückt die Welt zusammen unter dem Banner der Demokratie, des wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Fortschritts und der Kultur des Abendlandes.
Wenn ich aber dann weiter blättere und/oder mir detaillierte Berichte über die Lebensumstände von Menschen ansehe, dann befällt mich Unsicherheit.

Rückt diese Welt wirklich zusammen? Oder kocht jeder sein eigenes Süppchen und das mit Vorliebe mit den Sachen der anderen. Wo es früher galt „einen Job zu erledigen“ da regiert heute die starre Aufmerksamkeit auf die „work-life-balance“. Wenn man sich heute zusammen rottet, dann nur gegen und nicht für etwas. Oder einfach nur um Spaß zu haben.

Und gibt es diese Demokratie, in der uneigennützige Menschen den Willen des Volkes ausführen, denn überhaupt noch? Können Menschen, die sich länger im politischen Dunstkreisen bewegen, denn noch uneigennützig sein oder müssen sie sich korrumpieren um zu überleben?
Was ist der Wille eines Volkes, wenn nicht einmal zwei Nachbarn einer Meinung sein können? Es sei denn, es ginge gegen einen dritten.
Und die Kultur des Abendlandes? Was soll das sein? Meinungsfreiheit – wenn man verklagt wird, sobald man das Maul aufmacht? Oder einfach ignoriert, solange sich kein Verlag findet, der mir dem Aufruhr gutes Geld zu machen hofft.
Christentum – weil jeder von den sogenannten Christen hier täglich betet und wöchentlich zur Kirche geht. Oder Nächstenliebe zeigt und sein Hab und Gut an notleidende Flüchtlinge verteilt. Ich seh sie nicht.
Freizügigkeit der Lebensgestaltung? – Soll wohl heißen, dass jeder tun darf was er will. Solange er dabei konsumiert. Alkohol und Drogen und Musik und Sportgeräte und Mode und – und – und – jeder darf alles – nur können tut er es nicht. Weil das nötige Kleingeld fehlt.


Wir „beschützen“ also eine Demokratie (die wir nicht haben) und einen Lebensstil (von dem wir nicht wissen, was es ist) gegen Einflüsse „von außen“ (wo immer das ist).


Super – fühl ich mich gleich wohler und geborgen.

Dienstag, 11. Oktober 2016

Geburts-Tags-Haus-Gedanken

Da stellt sich einer vor ein Haus, hebt den Arm hoch, brüllt einen fast hundert Jahre alten Gruß – und kommt dafür in die Medien.
(Auch eine Form der „Anerkennung“, nach der sich der Mensch ja angeblich so sehr sehnt.)

Ehrlicher weise sollte man die Frage stellen: „Wen interessiert’s?“ und als Antwort geben: „Keinen!“
Den solcherart Gegrüßten nicht, weil - abgesehen davon, dass er längst tot und solcher menschlichen Banalitäten enthoben ist – ihm eine solch „gelinde“ Form der Zuneigung schon zu Lebzeiten meist zuwider und zu wenig war.
Die Umstehenden und Beobachtenden nicht, weil Dummheit halt als fixer Bestandteil zum Menschseins dazu gehört und man sich daran gewöhnt hat.
Und das Haus – ja, das ist im besten Falle peinlich berührt. Weil es immer wieder als „Geburtshaus von IHM“ bezeichnet, benannt und begafft wird.

Wo doch inzwischen jeder wissen sollte, dass die Legendenbildung um den GröFaZ mit deutscher Gründlichkeit betrieben wurde. Dass der Vater kein „arme Schuster“ sondern in Wirklichkeit ein gutsituierter Zollbeamter war, der auch mit Adeligen freundlich verkehrte. Und, dass der Haidler Adolf sich nicht nach seiner Adoption zum Wunderkind wandelte, so dass er (der immer ein wenig kleiner war als andere) schon am ersten Schultag die anderen überragte, sondern schlicht und einfach halt schon ein Jahr älter war. Monat und Tag mögen somit ja stimmen, aber das Jahr war doch wohl 1888 und der Geburtsort lag in (dem von Nazis auf SEINEN obersten Befehl dem Erdboden gleich gemachten) Döllersberg im späteren Truppenübungsplatz im nördlichsten Zipfel Österreich. (Was auch eine Erklärung für seinen Hang zum Okkult-Mystischen einleiten könnte.)

Aber den institutionalisierten Anhängergruppen beider Extreme ist es halt nur schwer begreiflich zu machen, warum – seien wir mal kulant – vorauseilender Gehorsam der Abteilung für „Richtigstellung der deutschen Geschichte“ unter H.H. so viel daran gelegen war „den Mythos des Führers von jeglichem Schatten frei zu halten und der Aufnahmefähigkeit der Massen aufzubereiten“.

Die Methode war schon damals nicht neu und ist in den 80 Jahren seither gleich geblieben, nur die handelnden Personen haben sich geändert. Mögen Sie Stalin, Kohl, Kreisky, Palme, Thatcher, Clinton, Putin, Trump oder wie auch immer heißen. Sagen wir besser, die handelnden Personen wurden abgewechselt, ob sie sich geändert haben, das bezweifle ich.
Niemand will einen „normalen“ Menschen als Führer und doch erhält die Menschheit immer die Personen, welche die Gesellschaft spiegeln. Somit sind nicht die Personen das Problem, sondern es sind vielmehr diese Personen die Symptome für die Bewegungen in der Bevölkerung welche zu beachten sind.
Bewegungen, die nie „gut“ oder „schlecht“ sind! Weil es keine Wertung zu der Welt gibt und diejenigen, die werten, doch nur selbst einer involvierten Gruppe angehören. Und davon, sich auf einheitliche Werte einigen zu können, davon ist die Welt(bevölkerung) noch weit entfernt.

Sonntag, 25. September 2016

Bananenrepublik statt Demokratie ?

Bananenrepublik ist die abwertende Bezeichnung für Staaten, in denen Korruption und Bestechlichkeit vorherrschen, deren Rechtssystem nicht funktioniert, wirtschaftliche oder politisch-moralische Verhältnisse von Ineffizienz und Instabilität geprägt sind oder in denen staatliche Willkür herrscht oder denen diese Eigenschaften zugeschrieben werden. 
 ... danke Wikipedia.

 
Auf Grund der aktuellen politischen Kalamitäten bezeichnen manche Menschen Österreich seit neuesten als „Bananenrepublik“.
Ich finde das ungerecht.
Erstens, weil sich in Österreich seit Maria Theresia (also die letzten 300 Jahre) diesbezüglich nichts geändert hat.
Und zweitens, weil bei diesem Spiel ganz Europa und noch viel mehr mit macht.
Doch sehen wir uns die Daten zuerst an:
Korruption und Bestechlichkeit“ - natürlich bekommt an jede Baubewilligung und jede Operation in Österreich ohne dafür zahlen zu müssen. Sollte man allerdings von 2094 zu bauen beginnen wollen, oder die Rücken-Magnetresonanz vor dem Tode benötigen, dann sind kleine (?) Geschenke unumgänglich. Politiker aller Farben und Ebenen leben es vor und sind ja doch nur Abbild der Gesellschaft.
Funktion des Rechtssystems“ - Gesetze, die nicht exekutierbar sind, Positionen ohne Funktion, überschneidende und widersprechende Zuständigkeiten … mehr wäre dazu wohl nicht zu sagen.
Ineffizienz und Instabilität“ - Pleiten und Konkurse, Massenarbeitslosigkeit, Umverteilung von Arm zu Reich, Verträge ohne Gültigkeit – da kann man schon von Ineffizienz sprechen.
Und „staatliche Willkür“ - könnte man darunter vielleicht verstehen das „wir lassen so lange wählen bis uns das Ergebnis passt“ oder spiegelt sich das darin, dass komplexe Gesetze beschlossen werden deren Begutachtungsfrist gerade mal eine Woche gedauert hat und somit niemand in der Lage war, das betreffende Werk zu verstehen.


Sehen wir mal über die Grenzen Österreichs nur nach Europa:
Spanien wählt und wählt und wählt und hat seit Monaten keine Regierung.
Portugal hat eine Regierung, die aber handlungsunfähig ist.
Frankreich mobilisiert bei jedem Gesetz über 1 Mio Menschen, die auf die Straße gehen und dagegen demonstrieren.
Belgien hat seit undenklichen Zeiten keine gewählte Regierung mehr.
In Polen bekennen sich gerade mal 22% der Bevölkerung zur Richtung der Regierung.
In Deutschland sind es zumindest noch 54%.
Die Ungarn fürchten die rechtsnationale Partei an der Macht inzwischen mehr als die Flüchtlinge.
Kroatien wählt wie Spanien und bekommt keine Regierungsmannschaft zusammen.
Ukraine – Türkei – Serbien – Kosovo – demokratiepolitisch gesehen ein einziges Debakel.


Ist das System der Demokratie gescheitert?
An der Natur des Menschen zerschellt wie ein schönes aber filigranes Boot an einer Klippe?
Nein, so weit würde ich nicht gehen. Aber das Boot Demokratie leckt und das an vielen Stellen.
Wir werden uns nach etwas Besserem umsehen müssen, denn niemand hat jemals behauptet, dass die Demokratie eine tolle Regierungsform war.
Sie war (und ist) nur die Menschlichste, die wir haben.

Montag, 15. August 2016

Zeichen der Zeit

Zu Weihnachten stand mehr oder weniger ganz Südengland unter Wasser. Als nun einer der Meteorologen meinte, das würde mit der Klimaerwärmung zusammenhängen wurde er gekündigt. So was sagt man nicht in der Öffentlichkeit ("The Guardian").

Florida und Texas und Madeira versinken im Regen, Rom erlebt fast keinen Tag ohne schwere Gewitter und in den Alpen verschwinden die Gletscher still und leise.
Aber das Wetter, und damit das Klima, ist eine Sache für sich und hat nicht mit der Zeit zu tun, die ich meine.

Occupy Wallstreet - der Arabische Frühling – Syrien – Balkanroute und brennende Asylantenheime.
Eine unfassbare Gruppe namens Anonymus stellt die Netzpraktiken der (aller) Geheimdienste an den Pranger.
Ukraine, Italien, Deutschland, Rumänien - Massendemonstrationen gegen staatliche Korruption
USA – Bürgerkampf gegen Polizeigewalt
Griechenland, Spanien, Italien, Grossbritannien, Bosnien - Hungeraufstände

Die Spirale dreht sich und es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis mit der nächsten Drehung die Gewalt der entrechteten und (immer mehr) verarmten Massen gegen die Herrschenden und Besitzenden zu nimmt.
Denn wenn Armut zunimmt, dann nimmt Gewalt zu.
Weil - und ich sage das ja nicht zum ersten Mal in diesem Blog - wenn jemand nichts mehr zu verlieren hat, dann verliert er/sie gerne auch noch sein/ihr Leben, wenn er/sie damit ein Zeichen setzen kann.
Und - ein Einzelner mag zwar nichts bewirken, aber er gibt mit seiner Tat anderen den Ansporn sich ihm anzuschließen.
Aber es kann doc weder im Sinne der Massen noch der Besitzenden sein, dass diese Spirale sich dreht!

Doch ist eine Änderung der Situation von den beiden Seiten (und den wenigen, die noch dazwischen stehen) überhaupt gewünscht? Die Besitzenden fürchten etwas von ihrem Reichtum zu verlieren bzw. hoffen, dass die anderen Besitzenden mehr verlieren als sie selbst. Die Massen streben den Besitzenden nach, wollen dazu gehören. Oder, wenn sie das nicht können, Rache für - irgendwas.
Die Fronten stehen sich gegenüber und sie entfernen sich immer weiter voneinander. Auch, weil niemand da ist, der ernsthaft zu vermitteln sucht. Oder ernsthafte Lösungen anbieten könnte.
Nein, ich auch nicht!

Was ich versuche, ist mich selbst auf "Notwendiges" zu beschränken und der - aus dem Buddhistischen entlehnten - islamischen Regel zu folgen, dass 5% des Einkommens an die weniger Bemittelten weiterzugeben ist.
Vielleicht ein Tropfen auf einen sehr heißen Stein - aber viele Tropfen machen einen Ozean.

Montag, 8. August 2016

War Jesus Jude?

Jesus Christus, seit jeher einer der wichtigsten Männer Irlands, war ebenfalls Jude. Woher wir das wissen? Weil er bis zum dreißigsten Lebensjahr bei seiner Mutter wohnte, weil er ins Geschäft seines Vaters eintrat, weil seine Mutter glaubte, er sei Gott und er glaubte, sie sei immer noch Jungfrau.
Terry Eagleton, Die Wahrheit über die Iren

... wobei sich die Iren (und die Juden) da nicht so sehr von den modernen Österreichern unterscheiden ...

Samstag, 30. Juli 2016

Umdenken der Medien ?

Warum hinterfragen eigentlich Medien die Gründe für Terrorakte? 
Es gibt nur einen Grund, und dieser ist Unwissenheit. 

Wer sich für die Zusammenhänge des Lebens und Sein interessiert hat, der erkennt die Unsinnigkeit eines Amoklaufes. Wer sich für seinen Gott und dessen Schöpfung der Welt interessiert hätte, der hätte erkannt, das ein Terrorakt nichts anderes bedeutet, als diesem Gott ins Gesicht zu spucken. Und gerade Allah soll in der Djehenna ganz besondere Vorkehrungen getroffen haben für diejenigen, die in seinem Namen Unbewaffnete töten, verletzen oder bedrohen (!). 

Die Täter sind also uninteressant. Warum wird dann die Medienlandschaft mit stupid wirkenden Wiederholungen möglicher Hintergründe belästigt? 
Warum wird den Medienkonsumenten nicht das nahe gebracht, was sie interessiert - die Opfer. 

Was war der 86jährige Pfarrer für ein Mensch? 
Wie leben die Helden von Nizza alltäglich? 
Wie erleben die Familien der in Nizza getöteten Touristen den Tag? 
Welche Zukunftspläne hatten die in München getöteten jungen Menschen? 

Gibt man den Opfern ein Gesicht, dann gibt man ihnen eine Stimme. Und diese Stimme gegen die Dummheit muss laut sein! Wenn einer getötet hat - egal ob in Zivil oder in Uniform - dann hat er/sie es getan, weil die Opfer eben nur Opfer und keine Menschen waren. Körper ohne Gesicht und ohne Stimme. Austauschbar, leicht zu vergessen. 
Wer den Opfern mehr Raum gibt als den Tätern, der schränkt den Spielraum der Täter ein, vermindert ihre Tatmotive und stellt sich offensiv gegen die Dummheit. 

Doch es ist mir klar, die Berichte liefert die Polizei. Und sie müssen schnell nach draußen. Schneller als die der Mitbewerber. Da ist kein Platz für Recherchen, die vielleicht Tage dauern. Nach einer Tat muss die Öffentlichkeit innerhalb von Minuten informiert werden! 
So meinen zumindest die Medienbosse. 
Dabei haben sie nicht erkannt, dass die Information über das Geschehen längst über Twitter, FB oder YouTube läuft. Klassische Medien - auch online - hecheln da nur hinterher. 

Koppelt euch ab. Macht Qualität. Liefert mir das, was FB und YouTube nicht können - die Namen, die Gesichter, die Geschichten

Montag, 18. Juli 2016

Mein Nachbar, der Terrorist von Nebenan

Ich kenne ihn. Ich kenne ihn ganz genau. 
Also, sein Name fällt mir jetzt nicht ein, da müsste ich am Postkasten nachsehen. 
Wie alt er ist? Keine Ahnung. Auch weiß ich nicht, welche Sprache er spricht. Denn er grüßt nicht. Redet nicht. 
Nicht, dass vielleicht ich grüßen würde, wenn man sich mal sieht. Oder mit ihm reden. Nein, sicher nicht. Man will ja für sich bleiben. 
 
Ich kann auch nicht sagen, ob er verheiratet ist. Obwohl, ich habe schon öfter eine Frau bei ihm gesehen. Möglicher weise war es auch immer die gleiche. 
Letztens trug sie Kopftuch! Das müssen Islamisten sein. 
Da sah ich sie beim Putzen der Fenster in der Sonne. Ganz genau konnte ich sehen, dass sie ein Kopftuch trug. 
Einen Bart hat er auch, 
Ganz sicher also Islamisten. Sicher radikale. 
 
Obwohl er selber nie eine Kopfbedeckung trägt. Und ich glaube mich zu erinnern, dass der Koran vorschreibt, dass ein gläubiger Moslem sein Haupt zu bedecken hat, wenn er sein Haus verlässt. 
Waren die Attentäter in Brüssel, Paris, Nizza, Orlando nicht auch alle ohne Kopfbedeckung? Waren das vielleicht gar keine gläubigen Moslems? 
Obwohl, einmal sah ich ihn mit Mütze. Aber da war es Winter und arschkalt. 
Er grüßt nicht. Er ist ein dunkler Typ. Er schleppt immer eine schwere Tasche mit sich herum. Tut so, als würde er Sportsachen oder ähnliches transportieren. Dass ich nicht lache. 
Bombe und Kalaschnikov hat er drinnen. Ganz sicher! 
Er ist ein Terrorist. 
 
Ein Schläfer, nannte man das früher im Kalten Krieg. 
Jetzt ist aus dem Kalten ein Heißer Krieg geworden. 
Doch der Feind ist immer erkennbar. 
Egal ob früher krumme Judennase und schwarze Russenaugen oder jetzt der Moslembart - an allen Ecken sieht man sie lauern und der Europäer traut sich keinen Schritt mehr zu machen ohne ängstlich über die Schulter zu sehen. 
Jeder Rucksack wird beäugt, jede dickere Jacke verdächtig. 
Vorsichtig schweift der Blick, wenn man Bahnsteig oder Verkehrsmittel betritt. 
 
Manchmal - und manchmal immer öfter - streift so ein Gedanke. Es könnte ja, gerade jetzt, einer was tun. Den Zünder drücken. Die Waffe ziehen. 
Dann ist der Spaß ein bisschen grauer. Dann ist die Freude nicht mehr ganz so ehrlich. Dann bleibt man lieber zu Hause und für sich. Mit den Leuten, die man kennt. Mit den Leuten, die ganz genau so denken wie man selber. Wo jeder eine Geschichte kennt mit der er die Sorgen der Anderen bestätigt und bekräftigt. 
Hinter der Hand und gar nicht mehr so leise hört man dann die Rufe laut werden nach einer starken, beschützenden Hand. 
Nach dem, der das alles wieder richten kann und es den abgehobenen Bonzen zeigt. 
Einem, der die Grenzen dicht macht und mit Gewehrkolben und Herkulesmaschine die Unerwünschten weit, weit weg bringt. 
 
Ein bisschen mehr Kontrolle? Aber sicher doch, ich habe ja nichts zu verbergen. 
Ein bisschen weniger Privatsphäre? Gerne, wenn ich mich dann sicherer fühlen darf. 
 
Aber mein Nachbar ... ich rede ja sonst nicht über Leute ... es geht mich ja nichts an ... aber der ... ganz sicher ... Terrorist! 

In einem langen Leben als Kater hört man so einiges. Es meinte einmal jemand: "Wer in Angst lebt ist schon tot bevor er gestorben ist." 
Nehmt euch ein Beispiel bei Sorbas - schnallt den Gürtel enger und tanzt.

Donnerstag, 7. Juli 2016

Deutschlands "türkischer" Feiertag

Im Internet kursierte vor einiger Zeit ein Mail einer Monika Maron über einen ihrer Artikel für die „Welt“, der – angeblich – aus reiner Willkür und entgegen der Meinung aller(!?) Mitarbeiter aus dem aktuellen Heft „Der Welt“ geworfen wurde.
Wer in lesen will, der findet ihr hier :
(Das ist jetzt allerdings eine Seite der „Welt“, also wurde der Artikel doch veröffentlicht?)



Die Romane der Frau Maron erscheinen bei S.Fischer (was meines unwerten Erachtens nicht unbedingt ein Renommee ist) und ich gestehe ohne Bedauern, noch niemals von ihr gehört zu haben (was auch kein Renommee ist).



In dem Artikel geht es in erster Linie darum, dass offensichtlich deutsche Politiker auf jede Gelegenheit geradezu warten um vor den Forderungen türkischer Mitbürger in die Knie zu gehen und diese freudigst zu erfüllen.
(Damit zeigt Frau Maron, dass sie noch niemals mit Politiker zu tun gehabt hat, denn dieser erfüllen nur dann Wünsche, wenn sie dafür bezahlt werden. Sonst nicht!)
Und sie stellt die Frage, warum nur türkischstämmige Deutsche mit Forderungen kommen und nicht auch polnische und vietnamesische. Nun, hätte die Dame ihre eigene Zeitung aufmerksamer gelesen (oder andere Medienberichte der letzten Jahre beachtet), dann wäre ihr wohl aufgefallen, dass sehr wohl auch polnische und serbische, iranische und mexikanische, französische und nigerianische Minderheiten ihre Forderungen stellen. Ob diese Wünsche erfüllt werden? Nun, siehe oben!
Und sie fordert von den deutschen Politikern die Aufrechterhaltung des säkularen Staates.
Womit Frau Maron beweist, dass sie nicht in Deutschland oder in Mitteleuropa wohnt. Deutschland ist kein säkularer Staat! War er noch nie seit es ihn gibt. Staatsreligion ist in Deutschland (und Nachbarstaaten) ebenso wenig wegzudenken wie das Kruzifix im bayrischen Klassenzimmer! (Irgendwo findet es sich immer, und sei es versteckt im Bild des Präsidenten.)
Ein kleiner und sehr unvollständiger Exkurs für Frau Maron – frei nach dem österreichischen Zitat: „Lernen Sie Geschichte!“
Als die Germanen kamen brachten sie ihre eigene Religion mit. Die Römer brachten offiziell Jupiter, zumeist wurde aber Mars angebetet – bis fast 600 n.Ch. Dann setzte sich das Christentum immer mehr durch. Dies nur dank irischer Einwanderer. Man könnte also durchaus behaupten, die Iren brachten ihre Religion mit. Denn mit dem römischen Christentum war das kaum zu vergleichen. Ca. um 1.200 n.Ch. war das (irische Marien-) Christentum weit verbreitet in Europa. Aber nicht ein Christentum sonder rund 180 verschiedene Sekten, die sich sehr wohl auch blutigst bekämpften. Bis dann nur noch zwei große übrig blieben. Das nennt man heute den Dreißigjährigen Krieg. Ich selbst komme aus einem Landstrich in dem das Christentum gerade mal seit 700 Jahre heimisch ist. Für viele von uns also immer noch ein Fremdkörper.
Es war also immer schon so – und wird immer so bleiben – das Menschen ihre Ansichten nicht einfach deswegen wegwerfen, nur weil sie über eine Grenze gehen. Das kann man nicht diskutieren, das ist Fakt.
Und der – angeblich – geforderte muslimische Feiertag in Deutschland (von dem kein anderes Medium gehört hat?), den finde ich eigentlich toll.
Ja – jeder Gläubige soll die Feiertage haben, die zu seinem Glauben gehören. Aber NUR diese! Kein Weihnachten für Gläubige des Islam und Hinduismus und Sintoismus und Buddhismus und …!
Alle Geschäfte zu Weihnachten und Ostern zu? Nein, wenn jede Religion NUR ihre Feiertag bekommt ersparen sich Handel und Unternehmen viele Unannehmlichkeiten. Was wiederum ein Vorteil für den Wirtschaftsstandort wäre.
Welche Religion ich nun bekenne? Keine von allen, die du mir nennst. Und warum keine? - Aus Religion! (Friedrich Schiller)
Ja, für mich würde das bedeuten – gar keine Feiertage mehr. Keine Religion = keine Feiertage.
Ach ja, eines noch Frau Maron. Das mit der Bedeutung des Verbes „integrieren“, das stimmt schon. Nur, schon der deutschstämmige, katholische (evangelische) Mitbürger integriert sich nicht sondern opponiert gegen den Staat, wo es nur geht. Hintertreibt ihn, untergräbt ihn, holt sich, was er sich nur holen kann. Und das möglichst, ohne was zu geben. Insofern würde ich sagen, ist die Integration der meisten „neuen“ Bürger in der Bevölkerung wohl als geglückt anzusehen.
Denn jedes Volk hat die Führer (Politiker) die es verdient. Und warum sollte der Bürger nicht betrügen und hintergehen, wenn alles was er sieht nur Politiker sind, die betrügen und hintergehen?
(Und das bezieht sich übrigen nicht nur auf Politiker, sondern auf – nun, sagen wir mal „alle“ im Rampenlicht.)

Freitag, 1. Juli 2016

Wiederwahl oder Wider-Wahl ?

Wir haben gewählt. - Und leider passt das Ergebnis nicht.

Also wählen wir noch mal. So lange bis es passt? Ist das die Demokratie des Volkes oder ist das die Diktatur von technokratischen Politschniks, die sich hinter juristischen Quängeleien verstecken?

Es ist mir doch egal, wer gewinnt. Ein Gewinn für das Volk ist keiner der Kandidaten. Also sollen sie doch machen, was sie wollen. Denn Wahlen waren noch nie korrekter und werden es auch in Zukunft nicht sein.

Wenn das die moderne Demokratie ist, dass eben so ob gewählt werden kann, und Geld hinaus geworfen werden kann, nach freiem Belieben einiger lebensfremder Politbonzen, dann bitte ohne mich.
Mein Geld benutzt ihr dazu. Da kann ich nichts machen. Meine Stimme aber könnt ihr euch … in der Wahlurne suchen.

Und wenn diese Tendenz anhält – was ich vermute – dann werde ich auch bei den nächsten Wahlen leider was Wichtigeres zu tun haben. Schade!
Wenn das Gesetz nicht zum Volk passt, dann wird das Volk eben passend gemacht. Schließlich hat der Staat die Mittel dazu.
Ich dachte einmal, dass das Volk den Monarchen als Sovereign abgelöst hätte.
Aber es gibt den Straf-Tatbestand des „Verunglimpfung des Staates“. Also Majestätsbeleidigung.
Von einer „Verunglimpfung des Volkes“ hätte ich noch nie gehört.

Es stimmt wohl über Wahlen auch der Spruch über den Krieg:
Wie retten wir unseren Kopf? - Stell dir vor es ist Wahl, und keiner geht hin.

Mittwoch, 29. Juni 2016

Das Europa der Regionen

Fast ein Freudenfeuer war es, was da aufloderte.
Ein Blick in eines Zukunft die übersichtlich, freundlich, beherrschbar und lebenswert erschien. Wo Bürger direkt und energisch an der Gestaltung der Welt und der Gesellschaft mitarbeiteten und wo Korruption und überbordende Bürokratie in die Schranken verwiesen wurden.
Ich kann mich noch gut erinnern.
Sie nannten dieses Utopia – „Das Europa der Regionen“.
Wo nicht mehr dumpfe Nationalstaaten den Ton angaben, selbst innerlich zerstritten und von gekauften Politik-Professionalsten dem Meistbietenden verscherbelt. Wo nicht mehr von oben herab sondern vernünftig und maßvoll aus der Masse heraus gestaltet würde.
Ein Versprechen, dass sich in Schall und Rauch auflöste.
Nein – nicht einmal Schall und Rauch gab es, so schnell verschwand diese Idee in den Tiefen der Aktenkoffer. Und böswillig wäre es zu sagen „bedeckt von Zuwendungen, Geschenken und materiellen Anerkennungen“.

So ging das letzte Jahrtausend zu Ende.
Nun, der alte Kater weiß, dass ein Jahrtausend ist wie das andere. So lange es Menschen hat, wird sich nicht viel ändern.
Wie könnte es mich da wundern, wenn dann, als die Einigkeit am Kräftigsten gefordert gewesen wäre und nicht nur Zuwendungen sondern auch Anstrengung gebracht hätte, dieses Europa der politischen Gruppen anfing zu ächzen, zu knacken und zu krachen. Zu bröseln, sich zu verwerfen und zu splittern.

Damit aus dem dampfenden Humus das Neue wachsen kann. Auch wenn dieses Neue gar nicht so neu ist.
Schottland, Katalonien, Nordirland und Gibraltar machen nur den Anfang. Kärnten, Sachsen und Centre werden folgen. 
Vielleicht.
Denn das mit der Selbstständigkeit, das ist so eine Sache.
Zum einen, weil in einer globalisierten Welt ein Leben ohne Einfluss von außen keine Chance hat. Und zum anderen, weil viele dadurch viel verlieren können. Also, ein paar tausend Menschen, die ein paar tausend Milliarden Euro verlieren könnten. Und gegen die paar Milliarden Menschen haben diese paar Tausend sehr wohl die Möglichkeiten vorzugehen. 
Nicht direkt und nicht offen. Wozu gibt es Werbung, Medien, PR-Agenturen, Meinungsmacher und Peers.

Eine neue Dämmerung zum Europa der Regionen scheint gekommen. Wenn man es sehen will. Doch auch diese Chance wird untergehen. 
Und sollte sie nicht untergehen, sollte dieser innige Zusammenschluss der halbwegs autarken Regionen mit direktester Demokratie wirklich kommen – es wird den Protagonisten der Produktions- und Medienoligarchien schon was einfallen um zu untergraben. 
Weil die autonomen Regionen den Machthunger der Mächtigen behindern könnte.
Oder fördern – denn, was lässt sich leichter gegeneinander ausspielen als kleine Menschengruppen?