Montag, 15. August 2016

Zeichen der Zeit

Zu Weihnachten stand mehr oder weniger ganz Südengland unter Wasser. Als nun einer der Meteorologen meinte, das würde mit der Klimaerwärmung zusammenhängen wurde er gekündigt. So was sagt man nicht in der Öffentlichkeit ("The Guardian").

Florida und Texas und Madeira versinken im Regen, Rom erlebt fast keinen Tag ohne schwere Gewitter und in den Alpen verschwinden die Gletscher still und leise.
Aber das Wetter, und damit das Klima, ist eine Sache für sich und hat nicht mit der Zeit zu tun, die ich meine.

Occupy Wallstreet - der Arabische Frühling – Syrien – Balkanroute und brennende Asylantenheime.
Eine unfassbare Gruppe namens Anonymus stellt die Netzpraktiken der (aller) Geheimdienste an den Pranger.
Ukraine, Italien, Deutschland, Rumänien - Massendemonstrationen gegen staatliche Korruption
USA – Bürgerkampf gegen Polizeigewalt
Griechenland, Spanien, Italien, Grossbritannien, Bosnien - Hungeraufstände

Die Spirale dreht sich und es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis mit der nächsten Drehung die Gewalt der entrechteten und (immer mehr) verarmten Massen gegen die Herrschenden und Besitzenden zu nimmt.
Denn wenn Armut zunimmt, dann nimmt Gewalt zu.
Weil - und ich sage das ja nicht zum ersten Mal in diesem Blog - wenn jemand nichts mehr zu verlieren hat, dann verliert er/sie gerne auch noch sein/ihr Leben, wenn er/sie damit ein Zeichen setzen kann.
Und - ein Einzelner mag zwar nichts bewirken, aber er gibt mit seiner Tat anderen den Ansporn sich ihm anzuschließen.
Aber es kann doc weder im Sinne der Massen noch der Besitzenden sein, dass diese Spirale sich dreht!

Doch ist eine Änderung der Situation von den beiden Seiten (und den wenigen, die noch dazwischen stehen) überhaupt gewünscht? Die Besitzenden fürchten etwas von ihrem Reichtum zu verlieren bzw. hoffen, dass die anderen Besitzenden mehr verlieren als sie selbst. Die Massen streben den Besitzenden nach, wollen dazu gehören. Oder, wenn sie das nicht können, Rache für - irgendwas.
Die Fronten stehen sich gegenüber und sie entfernen sich immer weiter voneinander. Auch, weil niemand da ist, der ernsthaft zu vermitteln sucht. Oder ernsthafte Lösungen anbieten könnte.
Nein, ich auch nicht!

Was ich versuche, ist mich selbst auf "Notwendiges" zu beschränken und der - aus dem Buddhistischen entlehnten - islamischen Regel zu folgen, dass 5% des Einkommens an die weniger Bemittelten weiterzugeben ist.
Vielleicht ein Tropfen auf einen sehr heißen Stein - aber viele Tropfen machen einen Ozean.

Montag, 8. August 2016

War Jesus Jude?

Jesus Christus, seit jeher einer der wichtigsten Männer Irlands, war ebenfalls Jude. Woher wir das wissen? Weil er bis zum dreißigsten Lebensjahr bei seiner Mutter wohnte, weil er ins Geschäft seines Vaters eintrat, weil seine Mutter glaubte, er sei Gott und er glaubte, sie sei immer noch Jungfrau.
Terry Eagleton, Die Wahrheit über die Iren

... wobei sich die Iren (und die Juden) da nicht so sehr von den modernen Österreichern unterscheiden ...