Nun,
wenn der österreichische Bundeskanzler sagt, dass „die Menschen in
Wien, die in der Früh nicht aufstehen können oder wollen,
Mindestsicherung bezieht“ - dann wäre das doch durchaus ein Grund
nach Wien zu übersiedeln.
Und
ich erfülle auch all die Voraussetzungen, welche der Herr
Bundeskanzler im Interview anführt:
- Ich komme des Morgens nicht oder nur sehr schwer auf um Arbeiten zu gehen.
- Zumindest zwei meiner Großeltern stammen aus einer Gegend welche heute nicht mehr zu Österreich gehört, also bin ich eine „Person mit Migrationshintergrund“.
Mehr
noch: Da ich im Waldviertel geboren bin und es dort keine Jobs gab,
bin ich nach Wien gegangen um zu arbeiten. Also bin ich, in den Augen
des Herrn Kurz, auch der typische Wirtschaftsflüchtling.
Zumindest
habe ich keine Wienerin geheiratet. Sonst könnte man mir auch noch
vorwerfen, ich hätte den Wienern eine Frau weggenommen. Aber das
gehört auch mehr zum Sprachgebrauch des Herrn Vizekanzlers.
Wer
jetzt glaubt, es wäre ein Tiefpunkt erreicht, wenn der Chef einer
gewählten Regierung die Bevölkerung beschimpft, welche er
eigentlich vertreten sollte, dann sage ich – wartet ab. Dass geht
noch viel tiefer. Die kommenden Monate und Jahre werden es zeigen.
Was
ich noch nicht so ganz verstehe: Der Bundeskanzler sagt, dass die
Bezieher der Mindestsicherung nicht so leben sollen, wie er es selbst
tut. Warum nicht?