Montag, 27. Juli 2015

Terrorismus im Spiegel der Zeit


Terrorismus und Terrorgefahr sind – zumindest in den Medien – allgegenwärtig.
Im alltäglichen Leben der Menschen sieht das anders aus, ich möchte mich aber nicht so weit versteigen um zu behaupten, das Menschen in der Lage wären auf unsichtbare Gefahren dauerhaft zu reagieren.

Wenn wir heute Terrorismus mit Islamismus gleich setzen, so tun wir beiden Richtungen damit unrecht.

Dem Islam, weil er sich 1.500 Jahre nach seiner Gründung nicht weiter entwickelt hat als das Christentum um 1.500. Gut, die Zeit der Kreuzzüge war schon 1096 bis 1444, aber das christliche „Gott will es!“ hatte sehr viel Ähnlichkeit mit der „Errichtung des Neuen Kalifats“ des Islamischen Staates heute.
Dem Terrorismus tut man unrecht, weil der eine sehr viel globalere und ältere Geschichte hat als das, was wir heute sehen.
Wenn wir heute von Terror sprechen, dann sehen wir Terror auf Basis des Glaubens. Egal ob barhäuptige Anbeter der osmanischen Kurzfassung des Korans unbewaffnete Gefangene enthaupten. Ob ein selbsternannter christlicher Erzengel Jugendliche abschlachtet. Oder ob Hindus andere für unwert halten und bluten lassen.
Am Beginn des 21. Jahrhunderts steht das Sterben und Sterben-Lassen für einen Gott im Mittelpunkt.

Das das war nicht immer so. Die Geschichte des Terrorismus ist eine vielfältige und bietet beinahe unerschöpflichen Stoff. Weit mehr, als man in einem kurzen Blogeintrag aufzeigen kann.
Doch zur Erinnerung sei gesagt, dass vor nicht mal 40 Jahren Terrorismus von links kam. RAF und Rote Brigaden kämpften gegen den Kapitalismus und für eine bessere Welt. Ohne allerdings sagen zu können, wie eine bessere Welt denn aussehen sollte.
Davor, am Anfang des 20. Jahrhunderts kam der Terror von rechts. Genährt aus Volk und Rasse. Und steckte die ganze Welt in Brand.
Am Ende des 19. Jahrhunderts war es die Nation und die nationale Selbstbestimmung. Der Kampf gegen die Kolonialherren. Und so gesehen war der österreichische Kronprinz in Sarajevo auch nur ein Kolonialherr.
Terror kannten die König- und Kaiserreiche bis zurück ins alte Rom.
Ja, vielleicht sahen die Perser in den 30 Spartanern, die ihnen den Vormarsch versperrten auch nur fanatische Terroristen.

Einen gemeinsamen Nenner gibt es aber durch all die Jahrhunderte der menschlichen Terrorismusgeschichte – das laut gepriesene Ziel war bei all diesen Menschen nur der Vorwand hinter dem sie ihre kleinen, privaten Missgeschicke versteckten.

So wie ich zu behaupten wage, dass ein Rückzug die Spartaner in erster Linie in ihrer Eitelkeit gekränkt hätte. So haben die Kämpfer von IS, Al-Kaida und den (demnächst sicher auftauchenden) Aktivisten der PEGIDA-Bewegung gemeinsam, dass ihnen Bildung nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung steht und sie sich gegenüber anderen zurückgesetzt fühlen. Egal, ob das den Tatsachen entspricht oder nicht.

In meinem alten (nervworld-) Blog habe ich einmal gesagt, dass Terrorist nur wird, der nichts mehr zu verlieren hat. Damals bezogen auf palästinensische Selbstmordattentäter. Wer eine halbwegs intakte Familie und einigermaßen annehmbare Jobaussichten in Europa zurück lässt um für einen Gott zu töten, der hat bereits alles verloren. Nämlich seine Fähigkeit eigenständig zu denken und Phrasen zu hinterfragen.
Doch sind nicht genau das jene Fähigkeiten, die von Politik und Wirtschaft beinahe offen untergraben werden um Macht und Einfluss zu behalten und auszubauen?
Somit ist der Kampf gegen Terrorismus ganz gleich zu führen wie der um Selbstbestimmung in der modernen Welt, der gegen Gewalt gegen Kinder, der um die Gleichberechtigung, der gegen die Zerstörung der Umwelt …
Glaube nicht irgendwelche Überlieferungen, nur weil sie lange Zeit in vielen Ländern Gültigkeit besessen haben.
Glaube nicht an etwas, nur weil viele es dauern wiederholen.
Akzeptiere nichts, nur weil es ein anderer gesagt hat, weil es auf der Autorität eines Weisen beruht, oder weil es in einer heiligen Schrift geschrieben steht.
Glaube nichts, nur weil es wahrscheinlich ist.
Glaube nicht an Einbildungen und Visionen, die du für gottgegeben hältst.
Glaube nichts, nur weil die Autorität eines Lehrers oder Priesters dahinter steht.
Glaube nur an das, was du durch eigene Prüfung als richtig erkannt hast, was sich mit eurem Wohlergehen und dem anderer vereinen lässt.
        Siddartha Gautama

Ganz einfach, nicht wahr?

Wenn jemand das beständig schaffen sollte, dann verneigt sich der alte Kater vor ihm!

Freitag, 24. Juli 2015

Äh, Herr Professor ...

Ziel dieses Buches war es ein Bild der Gründer der europäischen Zivilisation zu zeichnen. Dabei aber, abseits von esoterischen Träumereien, auf dem halbwegs gesicherten Boden von Keltologie und Soziologie - und auch aller anderen Erkenntnisse – zu bleiben ohne dabei zu vergessen, dass genau in dieser Zeit die europäischen Mythen, Märchen und Legenden wurzeln.
Mein Dank gilt auch und vor allem Prof. Raimund Karl (Bangor University und Universität Wien) für seine herausragende Analyse eisenzeitlicher Sozialstrukturen, die es mir ermöglichte einen gezielten, wissenschaftlichen Einblick in das Leben der ersten Europäer zu bekommen.
So - oder ähnlich - wird die Einleitung meines neunen Buches lauten.
Erscheinen soll es ca. September.

So weit, so gut.

Jetzt bin ich aber doch, zumindest manchmal, ein gründlicher Mensch und hätte gerne vom geschätzten Prof. Karl gewusst, ob er damit überhaupt einverstanden ist, dass ich mich auf ihn berufe und seine Arbeit verwende. Vielleicht hab' ich ja manches (vieles?) falsch verstanden oder falsch verwendet.

Leider ist es schwer einen Mann zu erreichen, der an zwei Universitäten lehrt.
Vielleicht versuche ich es auch einfach nicht hartnäckig genug.
Vielleicht ist es von meiner Arbeit aber auch so angepi**t, dass er lieber gleich gar nicht antwortet.

Warten wir mal ab, ein paar Wochen ist ja noch Zeit.

Mark Gold

Mittwoch, 22. Juli 2015

Die menschliche Intelligenz


Da war die (nicht mehr ganz junge) Frau, die in den Zug gestiegen ist. Den Blick fest auf dem Mobilteil in ihren Händen.
Vier Stationen später beginnt sie laut zu schimpfen, dass "der Zug schon wieder in die falsche Richtung fährt" und sie jetzt alle Stationen zurück fahren muss.
(Der Zug an diesem Bahnstein ist noch nie in eine andere Richtung gefahren.)

Dann war da die Frau mit Doppelkinderwagen und Kleinkind daneben. Lauthals telefonierend. Die Frau, nicht das Kind. Sie stieg in den Zug, ignorierte das Schreien des Kindes und wäre abgefahren - Kinderwagen und Kind am Bahnsteig zurücklassend - wäre da nicht ein aufmerksamerer Fahrgast gewesen.

Die Frau, die den Kinderwagen am Bahnsteig abstellte um einen Stock zurück zu laufen um die Fahrkarten zu lösen, weil das "mit dem Kinderwagen zu stressig ist".
(Der Kinderwagen wurde vom Zug erfasst und das Kind getötet!)

Eine Hundertschaft von Ärzten in Österreich, denen nicht klar war, dass - wenn sie für kürzere Arbeitszeiten kämpfen - dann auch weniger Gehalt heraus sieht.

Ein Bürgermeister, der jetzt angefeindet wird, weil er vorrechnet, dass die 22-Stunden-Arbeitswoche für ihn bedeuten würde, am Dienstag mittag nach Hause gehen zu können.
Würde ich die Arbeitszeit der Lehrer auf mich aufrechnen, dann wäre meine Arbeitswoche am Mittwoch nachmittag beendet.
Krieg' ich jetzt auch'n Shitstorm???

Wenn man mit wachen Augen durch die Welt läuft, dann kommt man dahinter, dass es intelligentes Leben auf dem Planeten gibt.
Delphine, Ratten und Krähen!

Mark Gold

Dienstag, 21. Juli 2015

D.G. vers. A&F


Nein - hier geht es nicht um Mode.
Hier geht es um Sprache.

Und zwar die Österreichische, die Alte, die Umgangssprachliche.

Weil da zu den jungen Anglizismen ein hohes Potential des Missverständnisses besteht!

D.G. - jeder "junge" Mensch weiß sofort, was damit gemeint ist.

A&F - nicht ganz so bekannt, weil noch jünger, aber auch in aller Munde.

Jetzt tragen D.& G. gerne Frauen, was die Sache nicht besser macht, weil "dumm & geil" früher mal die Steigerung nach "Blond" und "Struppel-Blond" war.

Auch haben wir "früher" gerne etwas als "für A&F" bezeichnet. Oder auch gemeint, auf etwas "stehe A&F drauf".
Gemeint war damit, dass eine Sache oder eine Person "für Arsch und Friedrich" (also völlig unnütz und zu schade zum Sauerstoffverbrauch) sei.

Ja, die Zeiten haben sich geändert!
Wobei.

Also, ehrlich, wenn ich mir so manche der Leute ansehe, die das Zeug tragen, dann komme ich dahinter, dass wir "früher" gar nicht mal so falsch gelegen sind ...

Sonntag, 19. Juli 2015

Bäume wegen Gefährung eines Kindes verurteilt!

In einem Fall in Milford, Connecticut, wurde 2006 die Fällung von drei stattlichen Hickory-Bäumen gerichtlich angeordnet, weil auf dem Nachbargrundstück ein dreijähriges, hochgradig gegen Nüsse allergisches Kind lebte. In jedem Herbst fielen die Hickory-Früchte in Nachbars Swimmingpool – ein Risiko für den Kleinen.
PM 12/2007 – Nele Husmann
Ich kommentiere diese Meldung mal jetzt nicht. >:XX

Ich schnurre nur ein paar Fragen:
Wie oft benützt ein dreijähriges Kind im Herbst einen Swimmingpool?
Wie groß ist dieser Pool, dass es nicht möglich ist ihn zu säubern, bevor man ihn benützt?
Oder ist es in Connecticut üblich verdreckte Pools zu benützen?
Ist der Garten so groß, dass es den Eltern nicht zuzumuten ist, ihn zu säubern?
Ist der Garten so klein, dass das Kind unbedingt unter den Bäumen spielen muss?
Warum ist es dieser Familie nicht zuzumuten sich eine Wohnumgebung zu suchen, wo das Kind nicht gefährdet ist?
Und – die unvermeidliche Schwarzer-Kater-Frage:
Braucht dieser Planet wirklich einen mörderischen Balg mehr als drei altehrwürdige / altbewehrte Systemstützen?

>:-[*daschärfichmirdochgleichdiekrallenundfletschdiezähne* >:-[

Übrigens, die Antwort auf die letzte Frage ist inzwischen gegenstandslos geworden. Dieser Planet ist drauf und drann sich von dieser Plage selbst zu befreien.

Samstag, 18. Juli 2015

Flüchtige Flüchtlings Fakten


Als Flüchtlinge diese Woche in Wien bei ihrer Unterkunft ankommen steht dort bereits eine Mahnwache mit Transparenten und Schildern auf denen die Männer, Frauen und Kinder darüber informiert werden, dass sie hier sehr unerwünscht sind.

Sehen wir mal ab davon, dass die Transparente und Riesenschilder wohl teurer waren als die ganze Unterkunft – haben es erwachsene Menschen wirklich notwendig Kinder anzupöbeln?

Damit mich niemand falsch versteht – ich habe und werde keine Flüchtlinge bei mir zuhause aufnehmen! Dabei würde ich wahrscheinlich eine vierköpfige Familie unterbringen können, wenn ich mir die Unterkünfte in Wien, Hal Far und Lampedusa so ansehe. Aber ich will in meinen vier Wänden meine Ruhe und dafür zahle ich Steuer. (Nicht für die irrtümlich doppelt bestellten Dienstfahrzeuge der burgenländischen Landesregierung!)
Mir jedenfalls wird die Flüchtlingsdebatte viel zu emotional geführt.

Ich liebe Fakten!
Fakt 1 – Es gibt Flüchtlinge. Punkt. Ob wir sie wollen oder nicht, sie sind da. Ein Bundeskanzler H.C. Strache wird daran ebenso wenig ändern wie mehr Waffen auf Frontex-Schiffen. Weil
Fakt 2 – diese Leute ihr Leben nicht aus Jux und Laune aufs Spiel setzen, auch nicht weil es die „beste“ Möglichkeit ist, sondern weil es ihre „einzige“ Möglichkeit ist zu überleben. (Ausnahmen hat und wird es immer geben, ich spreche von der Regel.)
Der Tod kann eintreten durch Erschießung oder Verhungern, beidem ist die Flucht ins Ungewisse vorzuziehen. Dem wird auch kein Europäer widersprechen können. Ebenso wenig sollte man widersprechen, dass
Fakt 3 – die Gründe für die Flucht von Millionen Menschen in den westlichen Regierungen der letzten 100 Jahre zu suchen ist. Also bei uns selbst.

Ignoranz, Präpotenz und unbedachte Finanzierung schufen ISIS und Al Kaida. Gewinnmaximierung und Marktdomaninz untergräbt die Nahrungsversorgung von Milliarden und verseucht Trinkwasser.

Doch es ist nicht geholfen auf einen Schuldigen zu zeigen.
Lösungen sind gefordert. Schnelle Lösungen. Jetzt!

Ein Personenmanagement, dass in den Einzelnen - wenn schon nicht einen Gewinn für eine überalterte Gesellschaft - so doch Potential sieht, dass man nützen kann.
Nicht als Schwarzarbeiter auf Bau und Plantage.
Nicht eingesperrt in Fabrikhallen und Bordellen.

Miteinander eine Krise bewältigen, für jeden das Bestmögliche erschaffen und die Gemeinschaft der Menschen stärken, erweitern und flexibler gegenüber kommender Gefahren gestalten.
Das tun Menschen.

Sich trotzig in einen Winkel stellen und sagen: „Ich will aber nicht, dass die da kommen!“ – diese Spezies wird aussterben.
So oder so.

Frustration durch Danksagung


"American Gods" von Neil Gaiman gelesen - ja, rangiert sehr weit vorne bei meinen Top-Titeln.

Bis ich zu Seite 619 kam!

Hier beginnt die "Danksagung" - für vier Seiten - und hier begann mein Frust.
Fassen wir mal zusammen: Gefühlte 200 Personen haben sich jahrelang um die Unterbringung und Verpflegung des Autor gekümmert während dieser sich nur auf das Schreiben seines Buches konzentrieren konnte. Wenn man ihm glauben darf, dann hat seine Sekretärin sogar die Sachwaltschaft über ihn in der Zeit übernommen?!

Das heißt, der Typ musste sich um nichts anderes kümmern als zu schreiben???
NEID!!! FRUST!!!

Ich mein', ich mag das Buch - aber irgendwie ist es mir jetzt verleidet.

Mark Gold

Freitag, 17. Juli 2015

Ein Maß der menschlichen Gemeinschaften

Die Wahrheit einer menschlichen Gemeinschaft - gleich ob Religion, politische Richtung oder Wirtschaftssystem - lässt sich daraus ersehen inwieweit sie die Stärke und Gefügtheit besitzt um auch andere nebe sich erdulde zu können.
Ich weiß nicht mehr, vor wie vielen Jahren ich das geschrieben habe.
Gültigkeit hatte es wohl immer.

Aber so peinlich und aktuell wie heute mit "Fremden in Europa" umgegangen wird, so dringlich ist es uns immer wieder vor Augen zu halten, dass unsere Handlungen auch etwas über uns aussagen.

Mark Gold

Dienstag, 14. Juli 2015

Übersiedlung

Ja, ich bin neu hier.

Weil ich "zuhause" raus geworfen wurde.
"Zuhause", das war Blog.de.
oder besser.

Nervworld

Aber lässt sein ein alter Waldkater davon unterkriegen?