Kim
Stanley Robinson hat mit seiner Mars-Trilogie 1992 einen Klassiker
geschaffen.
Und wenngleich sich auch vieles in den 25 Jahren seither
nicht so entwickelt hat, wie er das meinte, gibt es darin technische
Ansätze, die eigentlich nur auf ihre Umsetzung warten. Aber wir
haben ja noch rund 50 Jahre Zeit. Es wäre zu schaffen. Zumindest was
das Technische angeht.
Allerdings
beim Sozialen und beim Gesellschaftlichen – wo auch Robinson der
Probleme sieht – da entwickeln wir uns nicht wirklich weiter.
So
sehen die Figuren Robinsons, die den Planeten besiedeln und wissen,
dass sie ihn nie wieder lebend verlassen werden, die Besiedelung als
Neuanfang für die menschliche Rasse und wollen all die
althergebrachten Vorurteile und Missstände über Bord werfen.
Aber wo ökologische Fanatiker mit Techno-Nerds zusammen prallen, dort sind auch sozialistische Extreme nicht weit, Macht- und Geldpolitik spielen mit und sich gegenseitig aus.
Aber wo ökologische Fanatiker mit Techno-Nerds zusammen prallen, dort sind auch sozialistische Extreme nicht weit, Macht- und Geldpolitik spielen mit und sich gegenseitig aus.
Die
sozialen Konflikte, die Robinson skizziert, wirken sehr viel realer
als seine Technikgläubigkeit. Denn Menschen bleiben nun einmal auch
Menschen, selbst wenn sie auf dem Mars geboren wurden. Und die
Erkenntnis, dass man für die Weiterentwicklung der menschlichen
Rasse mehr benötigt, als „nur“ die Besiedlung eines anderen
Planeten – und das Terraforming dieses Planeten – dass wird nur
all zu verständlich, wenn man sich die (vorhersehbaren) Probleme der
Marsianer in 200 Jahren ansieht. Da hat sich nicht viel getan
gegenüber der guten, alten Erde.
Technisch
ist es insofern eine interessante Utopie, als wir nicht einmal in der
Lage sind halbwegs stabile Programme zu schaffen. Von autonomen
Robotern ganz zu schweigen. Wobei autonom für mich bedeutet
„funktioniert auch außerhalb des geschützten Labors“. Roboter,
die sich selbst reproduzieren und dann andere, die unterschiedlichste
Aufgaben übernehmen – da, ja, ist Sience Fiction!
Das wird sich wohl wirklich erst ändern, wenn die Programmierung vollständig von den Programmen übernommen wurde. So lange der Mensch Abläufe vorgibt werden sie unvollständig und tendenziös sein. Menschlich eben. Ob die präzise Logik einer Maschine „besser“ ist? Ich glaube, es kommt auf die Aufgabenstellung an. Lautet diese „Grabe einen Tunnel und kleide ihn aus“, dann kann die kalte Logik obsiegen. „Versorge eine Gesellschaft“ benötigt Intuition. Und das haben die Menschen den Maschinen noch voraus. Noch.
Das wird sich wohl wirklich erst ändern, wenn die Programmierung vollständig von den Programmen übernommen wurde. So lange der Mensch Abläufe vorgibt werden sie unvollständig und tendenziös sein. Menschlich eben. Ob die präzise Logik einer Maschine „besser“ ist? Ich glaube, es kommt auf die Aufgabenstellung an. Lautet diese „Grabe einen Tunnel und kleide ihn aus“, dann kann die kalte Logik obsiegen. „Versorge eine Gesellschaft“ benötigt Intuition. Und das haben die Menschen den Maschinen noch voraus. Noch.
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