Donnerstag, 15. Oktober 2020

Auf zu neuen Ufern

 

Obwohl es besser „zu neuen Gestaden“, „zu neuen Kontinenten“, ja eigentlich „zu neuen Welten“ heißen sollte.

Denn Ufer oder Gestade ist ein zu kleiner Begriff für das, was uns bevor steht. Was euch bevor steht, denn ich werde euch nicht auf dem ganzen Weg begleiten können. Zumal dieser Weg niemals endet und dieses 21. Jahrhundert nur ein Schritt auf diesem Weg sein werden.


In den letzten Jahrzehnten habe ich – in meinen Blog wie in meinen Büchern – immer vom bevorstehenden Untergang der Menschheit gesprochen. Und damit viel Verwunderung bei denen geerntet, die nicht verstanden haben, dass ich damit vom Untergang der Zivilisation des ausgehenden 20. Jahrhunderts nach europäisch/amerikanischer Zeitrechnung gesprochen habe. Für mich war immer klar, dass der Lebensstil der Jahre 1980 – 2010 nicht tragbar war. Für den Planeten und für die Menschen nicht. Dieses System musste sich früher oder später wandeln oder zusammen brechen. Persönliche Krisen wie die Zunahme des Burn-Out oder Selbstmorde, wirtschaftliche Blasen wie der Börsencrash 2008 oder Umweltkatastrophen waren da nur der Anfang. Und da kein Ding oder System abgekoppelt und für sich allein funktioniert, greift jede kleine Krise in viele System ein und verursacht eine Schockwelle. Mal größerem, mal kleinerem Ausmaßes.


Dann kamen SARS und COV-19 und verursachten Schockwellen immensen Ausmaßes im wirtschaftlichen und privaten Umfeldern. Noch immer sind hier die Rufe laut, man möge doch „in die Zeit vor Corona zurückkehren“ - doch diese Tür hat sich geschlossen. Die „Welt nach Corona“ wird eine andere sein. So wie die „Welt nach Catherina“ oder die „Welt nach 2008“.

Doch wie immer konzentrieren sich die Menschen auf das, was sie verloren haben und nicht auf das, was sie gewinnen könnten.

Darum soll hier in Zukunft nicht mehr die Rede davon sein, was alles schief gelaufen ist. Wobei die Analyse von Fehlern unumgänglich ist, will man sie in Zukunft vermeiden. Aber Analyse von Fehlern heißt nicht, einen Schuldigen zu suchen. Das heißt, es jetzt (selbst) besser zu machen.

Und damit sind wir beim ersten und größten Problem. Eigentlich dem gleich wie bisher.

SELBST – das bin ICH. Jedes einzelne ICH auf dieser alles andere als perfekten Kugel die im Winkel einer mittelmäßigen Galaxie an einem seidenen Faden durch den Raum fällt.


Willkommen im Heute. Willkommen im Zeitalter der Überbevölkerung und des Abstandes. Willkommen im Zeitalter des Hungers und der ausfallenden Ernten. Willkommen im Zeitalter des Abschiedes vom stetigen Wachstum und der prekären Massen.

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