Donnerstag, 12. April 2018

Warum die AUVA weichen muss

Das waren noch Zeiten!
Wenn der Arbeiter sich im Betrieb verletzte, dann stand sofort ein Winkeladvokat bereit um den Betrieb auf hohe Summen zu verklagen. Summen von denen der Arbeiter allerdings zumeist nicht mehr viel sah.
Um dem zu entgehen schufen die Arbeitgeber die Unfallversicherung. Diese verhandelte mit den Ärzten und Krankenhäusern, deckte die Forderungen der Arbeiter und war ein durchaus berechenbarer Kostenfaktor für die Betriebe.


Also spricht niemand davon die Unfallversicherung abzuschaffen!
Die Unfallversicherungs-ANSTALT soll zusperren.
Die Krankenbetten und die Operationssäale kann auch die Krankenversicherung weiter führen. Muss halt ein wenig mehr Verwaltung dort dazu kommen.
Die Forschung im Bereich der Unfallchirurgie – weltweit anerkannt und bewundert – braucht keiner mehr, kostet zu viel, wollen wir uns nicht mehr leisten, weil, was wir haben ist gut genug.
Weniger Beiträge bedeutet auch, dass die Invalidenrente – eigentlich der Ersatz des Einkommens – geringer wird. Aber wozu gibt es die Sozialhilfe und die Mindestsicherung?
Prävention – also bitte! Wer nicht selber schaut, der hat's nicht besser verdient. Gibt doch schon viel zu viele Regeln und Vorschriften.


Wer würde also von der Zerschlagung der Versicherungsanstalt – die ja von der Wirtschaftskammer und dem Gewerkschaftsbund „non profit“ selbst geführt wird – profitieren?
Die Privatversicherungen.
Denn für die Betriebe ist die Versicherung gegen die Kosten der Unfälle unumgänglich. Eine Zerschlagung der gesetzlichen Versicherung wäre somit ein immenser Anreiz für die Versicherungen ein solches Produkt auf den Markt zu bringen. Und es sich ordentlich zahlen zu lassen. Was den Betrieben zwar wieder mehr kosten würde, aber sie wären das Gängelband des Staates los. Muss ja keiner abschließen, man kann ja auch hoffen, dass dem Arbeiter nichts auf den Kopf fällt, oder er einen schlechten Anwalt hat, oder man längst wieder in Konkurs ist, wenn es zur Verhandlung kommt.


Um mit einem Gerücht aufzuräumen:
Die Zerschlagung der AUVA hat natürlich nichts damit zu tun, dass die Frau Minister früher einmal für den Posten der Generaldirektorin abgelehnt wurde, weil sie sogar den Politiker für diese politische Funktion nicht kompetent genug war.

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