Dienstag, 1. Januar 2019

Erster Jänner

Silvester – Jahreswechsel – Neujahr – Jahresende – oder - Árslok, wie die Isländer sagen.
Ein fixer Punkt in einem Zyklus an dem ich mich jedes Mal frage, ob diese Menschen nicht doch zu dumm sind.
Maschinengewehrgarben knattern durch die Nacht, das Heulen von Flakgeschützen schneidet dazwischen. Dann das bestätige Wummen der Mörser. Und immer wieder flackert Sperrfeuer aus unzähligen Gewehren auf.
Nein, ich befinde mich nicht in einem Kriegsgebiet sondern mitten in Europa und ich staune wieder einmal darüber, dass gerade den Menschen, die am friedlichsten leben, der Klang des Krieges so wichtig ist. Denn das ist es für mich, der Klang des Krieges. Das Lied des Wahnsinns, die Stimme des Todes.
Ein Hand voll Menschen, ein paar Milliarden, ergötzen sich am Ohren und Sinn betäubenden Spektakel – Tausende Milliarden anderer Wesen stehen stumm und starr von Schreck und Angst und Unverständnis daneben und verstehen diese Welt (der Menschen) nicht.
Man kann die Feiern zum Jahreswechsel nicht verbieten. Zu groß wäre der wirtschaftliche Schaden. Und der Wirtschaft muss es gut gehen. Um jeden Preis. Das sieht deutlich, wer die Programme der Regierungen für das nächste Jahr betrachtet.
Wenn es dieser Wirtschaft gut geht – dann verdienen ein paar wenige sehr viel mehr. Und viel kommen über die Runden. Und sehr viele kommen unter die Räder.

Ich erinnere mich noch an eine Zeit, in der ein Mann sagen konnte: „Überlege nicht, was dein Land für dich tun kann, sondern überlege, was du für dein Land tun kannst!“ - und er würde dafür nicht in ein Irrenhaus gesteckt. Damals.
Heute lautete die einzige Devise: „Ich, ich, ICH will mehr, mehr, MEHR!“
Und sie klingt aus den Schlössern der Konzernchefs ebenso wie aus den Mietburgen des Mittelstandes wie aus den Protestlagern der Gelbwesten, aus den Unterschlüpfen der illegal Beschäftigten, aus den Flüchtlingsbooten, aus den Zufluchten der Terroristen und aus den Wärmestuben der Obdachlosen.

Auch wenn mir der Untergang dieser Menschheit seit Langem klar vor Augen stand, so schmerzt er mich doch. Ein wenig aus Selbstmitleid, weil es jetzt heißt den Niedergang mit all seinem Chaos und Tod und Elend abwarten zu müssen um dann diese mühsame Arbeit wieder von Neuem beginnen zu können.

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