Dieser Begriff geht so leicht über die Lippen, er hindert den
Redefluss (und den der Gedanken) kein bisschen, ist schnell bei der
Hand und jeder versteht, was gemeint ist.
Oder
- doch nicht?
Wenn man auch nur ein wenig nachsetzt, dann ergibt
sich zum Begriff „Dekadenz“ ein sehr breites Gebiet.
Frage –
Was ist für SIE dekadent?
--
nicht weiterlesen / kurz überlegen ---
Nachtigallenzugen
in Honig?
Mehr als 4 Ehefrauen?
Als wegen Unfähigkeit
geschasster Bankmanager die Abfertigung in Mio.-Höhe
einzuklagen?
Eine Flasche Wein um 22.000 Euro?
Beim
Brunch-Buffet sich noch und noch zu holen obwohl man mehr als satt
ist?
Mit Trinkwasser das Auto zu waschen?
Jeden Tag duschen?
In
ein Land auf Urlaub zu fliegen in dem eine 12köpfige Familie allein
um den Preis meine Flugtickets ein Jahr lang essen könnte?
(Thailand)
Wollte man das nun ausdiskutieren wäre dem Streitgespräche Tür
und Tor geöffnet. Sehr weit sogar!
(Wobei, ist Diskussion nicht
auch schon Dekadenz in einer Welt des allgemeinen Waffenbesitzes und
der computergesteuerten, undurchsichtigen Wahlauszählung?)
Jeder von euch Menschen geht von seinem Standpunkte aus und darum
ist für jeden „Dekadenz“ etwas anderes. Wo sich die Standpunkte
vieler gleichen (z.B. Europäer), dort gleich sich auch die Ansichten
über Dekadenz (z.B. mehr als 4 Ehefrauen). In einem afrikanischen
Krahl mit 20% männlicher Bevölkerung wird das anderes
aussehen.
Zumeist ist das was andere als Dekadenz sehen bei den
einen nichts als Gewohnheit. Ein römischer Senator hat nichts dabei
gefunden, dass ihm bei der Heimkehr ein Sklave die Fuße wusch und
eine Sklavin ihm Erfrischungen reichte. Oder ihn anders Entspannung
vom rüden Alltag verschaffte. Ihn dafür anzuklagen hätte bei ihm
wohl ebensolches Erstaunen hervor gerufen, wie beim römischen
Medienzaren S.B. eine Anklage wegen Prostitution von Minderjährigen
und Steuerhinterziehung. („Ich bin der Staat, wie kann ich mich
selbst hintergehen?“)
Ist Dekadenz „für alle“ vielleicht gar schon dann gegeben,
wenn man seine Gewohnheiten lebt ohne zur reflektieren, wie das auf
jene wirken mag, denen es nicht so (gut) geht?
Denken wir ganz kurz einmal darüber nach, was wirklich notwendig
ist und was vielleicht schon ein wenig dekadent.
Nur ganz kurz.
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