Mittwoch, 1. März 2017

Die Türken von Wien

Es ist durchaus schon einige Zeit her, dass ein etwas übergewichtiger Türke mit überbrodelndem Selbstbewusstsein seinen Machtbereich nach Westen ausdehnen wollte. Zu dieser Zeit lebte eine durchaus beachtliche Anzahl von Türken bereits in dem Bereich, den wir heute Europa nennen.
Bis Wien kam der gute Mann, zog auf mit Pomp und vielen Unterstützern - und holte sich eine blutige Nase.
Ja, es sollte noch schlimmer kommen!
Ein nicht all zu groß gewachsener, sehr junger Mann trat auf den Plan und ins Feld und scheuchte den Türken samt seiner Hybris zurück an den Bosporus. Zumindest bis hinter Belgrad.
Der eine hieß Kara Mustafa, der andere Prinz von Eugen.

Soweit ist die Geschichte bekannt, besungen und lange, lange her.

Heute lese ich von General Erdogan und dem österr. Außenminister Kurz.
Drängen sich nur bei mir da Parallelen auf? Sehen wir uns mal an, wie die Geschichte weiter geht. Wie die Geschichte "aus geht" werden wir jedenfalls so schnell nicht erfahren. Weil es in Politik und Geschichte niemals ein Ende sondern immer nur einen nächsten Schritt gibt.

In den Streitereien um die Propagandatour des türkischen Machthabers durch Europa drängt sich mir noch eine andere - menschliche - Frage auf:
Von seinen Anhängern wird jetzt immer öfter und immer lauter darauf verwiesen, dass die Türkei das Paradies und das einzig wahre Land zu leben sein.
Das kann ich mal so nicht beurteilen, weil meine Türkeierlebnisse hier nicht passen. Bzw. Gegenteiliges sagen.

Gehen wir mal davon aus, dass die Türkei wirklich das Paradies und das einzig wahre Land zu leben ist (zumindest für die Menschen, die das so empfinden) – wenn es also wirklich das Land Eurer Träume ist – dann stellt sich die Frage um den nächsten Schritt:
Wie weit sind die Vorbereitungen für die Übersiedlung in die Türkei gediehen?
Wann verlasst ihr uns?

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