Mittwoch, 22. Februar 2017

Vierfache Schwere Schuld ?

Da erwirbt einer vierfache Schuld - Weil er da also befiehlt: „Geht hin und bringt jenes Tier dort herbei!“, darum erwirbt er zum ersten Mal schwere Schuld. Weil dann das Tier, zitternd und zagend herbeigeführt, Schmerz und Qual empfindet, darum erwirbt er zum zweiten Mal schwere Schuld. Weil er dann spricht: „Geht hin und tötet dieses Tier!“, darum erwirbt er zum dritten Mal schwere Schuld. Weil dann das Tier im Tode Schmerz und Qual empfindet, darum erwirbt er zum vierten Male schwere Schuld.
Eine erhabene Sichtweise des Meisters Gaudama, die – natürlich – mit dem modernen Leben der westlichen Menschen nichts mehr gemein hat. Heute, da ist alles ganz anders.

Wir gehen in den Supermarkt, zum Fleischhauer (falls es den in eurer Nähe noch gibt) oder ins Restaurant.

Wir bestellen – und erwerben - ?
- Schuld daran, dass Jungtiere viel zu früh von ihren Müttern getrennt werden. Oder, falls sie dummerweise Geflügel sind, maschinell nach Geschlechtern getrennt und „verarbeitet“ werden.
- Schuld daran, dass diese Tiere ein Leben fristen, dass man seinem ärgsten Feinde nicht wünschen mag. (Und was ihr im Fernsehen seht, das ist die Ausnahme. Und was ihr in der Werbung seht, dass ist Lüge. Macht euch die Mühe und fahrt in – irgendein – Bauerndorf.)
- Schuld daran, dass lange Wege zu Schlachthöfen und lange Wartezeiten in Schlachthöfen in Kauf genommen werden. Lange Zeit, in denen die Tiere sehr wohl verstehen, was mit ihnen und ihresgleichen hier geschieht.
- Schuld an den Hungerlöhnen der Leiharbeiter auf Zuchtfarmen, im Güterverkehr und im verarbeitenden Betrieben mit denen die schlaflosen Nächte voller angstvoll brüllender Tiere niemals aufgewogen werden können.
Vierfache Schuld!
 
Und glaubt nicht, dass eine Maispflanze keine Gefühle hätte …

Also lädt Schuld auf sich, wer und was sich nährt. Dann ist es ja auch wieder egal, weil wir verhungern würden, wenn wir nicht essen. Also haben wir nur die Wahl zwischen Schuld und Tod? Nein!
Es ist unumgänglich dem Körper zu geben, was er zum Leben braucht. Aber das Zauberwort dabei heißt – Achtsamkeit.

Achtsamkeit – welche Menge an Lebensmittel ich tatsächlich benötige um zu leben.
Achtsamkeit – welche Menge an Lebensmittel ich erwerbe, damit ich leben kann ohne etwas zu verschwenden.
Achtsamkeit – woher ich meine Lebensmittel beziehe um unnötigen Aufwand zu vermeiden.
Achtsamkeit – dass meine Lebensmittel eine hohe Qualität haben, da sie dann auch besser sind.
Achtsamkeit – welche Lebensmittel ich zu mir nehme um so wenig wie möglich Schaden an der Welt anzurichten.

Oh, Achtsamkeit – ich weiß, eine böse Sache. Muss ich doch Zeit aufwenden und mich mit mir selbst beschäftigen.
(Zeit haben ich nicht und mit mir selbst beschäftige ich mich nicht. Was weiß man, hinter was man da kommt!)

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