Samstag, 18. Juli 2015

Flüchtige Flüchtlings Fakten


Als Flüchtlinge diese Woche in Wien bei ihrer Unterkunft ankommen steht dort bereits eine Mahnwache mit Transparenten und Schildern auf denen die Männer, Frauen und Kinder darüber informiert werden, dass sie hier sehr unerwünscht sind.

Sehen wir mal ab davon, dass die Transparente und Riesenschilder wohl teurer waren als die ganze Unterkunft – haben es erwachsene Menschen wirklich notwendig Kinder anzupöbeln?

Damit mich niemand falsch versteht – ich habe und werde keine Flüchtlinge bei mir zuhause aufnehmen! Dabei würde ich wahrscheinlich eine vierköpfige Familie unterbringen können, wenn ich mir die Unterkünfte in Wien, Hal Far und Lampedusa so ansehe. Aber ich will in meinen vier Wänden meine Ruhe und dafür zahle ich Steuer. (Nicht für die irrtümlich doppelt bestellten Dienstfahrzeuge der burgenländischen Landesregierung!)
Mir jedenfalls wird die Flüchtlingsdebatte viel zu emotional geführt.

Ich liebe Fakten!
Fakt 1 – Es gibt Flüchtlinge. Punkt. Ob wir sie wollen oder nicht, sie sind da. Ein Bundeskanzler H.C. Strache wird daran ebenso wenig ändern wie mehr Waffen auf Frontex-Schiffen. Weil
Fakt 2 – diese Leute ihr Leben nicht aus Jux und Laune aufs Spiel setzen, auch nicht weil es die „beste“ Möglichkeit ist, sondern weil es ihre „einzige“ Möglichkeit ist zu überleben. (Ausnahmen hat und wird es immer geben, ich spreche von der Regel.)
Der Tod kann eintreten durch Erschießung oder Verhungern, beidem ist die Flucht ins Ungewisse vorzuziehen. Dem wird auch kein Europäer widersprechen können. Ebenso wenig sollte man widersprechen, dass
Fakt 3 – die Gründe für die Flucht von Millionen Menschen in den westlichen Regierungen der letzten 100 Jahre zu suchen ist. Also bei uns selbst.

Ignoranz, Präpotenz und unbedachte Finanzierung schufen ISIS und Al Kaida. Gewinnmaximierung und Marktdomaninz untergräbt die Nahrungsversorgung von Milliarden und verseucht Trinkwasser.

Doch es ist nicht geholfen auf einen Schuldigen zu zeigen.
Lösungen sind gefordert. Schnelle Lösungen. Jetzt!

Ein Personenmanagement, dass in den Einzelnen - wenn schon nicht einen Gewinn für eine überalterte Gesellschaft - so doch Potential sieht, dass man nützen kann.
Nicht als Schwarzarbeiter auf Bau und Plantage.
Nicht eingesperrt in Fabrikhallen und Bordellen.

Miteinander eine Krise bewältigen, für jeden das Bestmögliche erschaffen und die Gemeinschaft der Menschen stärken, erweitern und flexibler gegenüber kommender Gefahren gestalten.
Das tun Menschen.

Sich trotzig in einen Winkel stellen und sagen: „Ich will aber nicht, dass die da kommen!“ – diese Spezies wird aussterben.
So oder so.

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