Dienstag, 2. Februar 2016

Millionenschaden bei ÖBB

Für ein Unternehmen ist es heute unumgänglich sich am Markt zu positionieren. Am Besten mit einem unverkennbaren Auftreten und einem durchgängigem Design, dass einen hohen Wiedererkennungswert bei den Kunden verspricht.
Große Verkehrsbetriebe wie die ÖBB, die DB oder die SBB haben darüber hinaus ein „Fachdesign“ entwickelt, dass eine Wiederkennung der ganzen Sparte, unabhängig vom jeweiligen Träger gewährleistet.
Streckenführungen, Brücken und Trassen sind von beeindruckender Synchronität und Einheitlichkeit, dass sich dem Betrachter unweigerlich das elementare Erlebnis „der Bahn“ aufdrängt.

Es herrscht schlichte, zweckmäßige Phantasielosigkeit, gepaart mit funktionaler Ignoranz vor. Ob dahinter ein elitärer Gedanke der Abschreckung von „minderwertigen“ Menschen oder der Wunsch steckt, sich verstecken zu müssen hat sich mir allerdings bisher nicht erschlossen.
Als wieder erkennbares Farbdesign wurde das staublungenhafte Kotz-Übel-Beton-Grau gewählt. Eine signifikante Steigerung der Selbstmordraten und psychischen Erkrankungen bei Menschen, die in diesen Bereichen wohnen und arbeiten müssen ist evident.

Über längere Zeiträume hinweg mussten Soziologen wie Städteplaner rätseln, ob diese Farbgestaltung gewusst gewählt oder einfach nur zufällig entstanden ist.
Es bedurfte erst eines urbanen Aufstandes gegen die Betriebe um zu erkennen, dass die unternehmenseigenen Designer diese Verschreckung der Kunden offensichtlich weitgehend geplant hatten. Denn kaum greift die Bevölkerung zur Selbsthilfe - unter Anwendung von Farbe - holen die Unternehmensführungen zum Gegenschlag aus, erneuern die Depressionsgrundlagen und bürden die dadurch entstehenden Kosten – natürlich – den Menschen auf, die sich in diesen Bereichen aufhalten wollen oder müssen.

Vielleicht liegt es auch daran, dass den Unternehmen nicht daran gelegen ist, dass Gebäude und Gegenstände mit einer weiteren, Schmutz und Witterung abhaltenden Schicht überzogen und somit beständiger werden. Es liegt so durchaus die Vermutung nahe, dass auch in diesem Bereich ein gewisser Satz von „geplanter Obsoleszenz“ vorhanden ist. Was sonst könnte gegen eine weitere Schutzlackierung sprechen?

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