Für ein Unternehmen ist es heute unumgänglich sich am Markt zu
positionieren. Am Besten mit einem unverkennbaren Auftreten und einem
durchgängigem Design, dass einen hohen Wiedererkennungswert bei den
Kunden verspricht.
Große Verkehrsbetriebe wie die ÖBB, die DB
oder die SBB haben darüber hinaus ein „Fachdesign“ entwickelt,
dass eine Wiederkennung der ganzen Sparte, unabhängig vom jeweiligen
Träger gewährleistet.
Streckenführungen, Brücken und Trassen
sind von beeindruckender Synchronität und Einheitlichkeit, dass sich
dem Betrachter unweigerlich das elementare Erlebnis „der Bahn“
aufdrängt.
Es herrscht schlichte, zweckmäßige
Phantasielosigkeit, gepaart mit funktionaler Ignoranz vor. Ob
dahinter ein elitärer Gedanke der Abschreckung von „minderwertigen“
Menschen oder der Wunsch steckt, sich verstecken zu müssen hat sich
mir allerdings bisher nicht erschlossen.
Als wieder erkennbares
Farbdesign wurde das staublungenhafte Kotz-Übel-Beton-Grau gewählt.
Eine signifikante Steigerung der Selbstmordraten und psychischen
Erkrankungen bei Menschen, die in diesen Bereichen wohnen und
arbeiten müssen ist evident.
Über längere Zeiträume hinweg
mussten Soziologen wie Städteplaner rätseln, ob diese
Farbgestaltung gewusst gewählt oder einfach nur zufällig entstanden
ist.
Es bedurfte erst eines urbanen Aufstandes gegen die Betriebe um zu
erkennen, dass die unternehmenseigenen Designer diese Verschreckung
der Kunden offensichtlich weitgehend geplant hatten. Denn kaum greift
die Bevölkerung zur Selbsthilfe - unter Anwendung von Farbe - holen
die Unternehmensführungen zum Gegenschlag aus, erneuern die
Depressionsgrundlagen und bürden die dadurch entstehenden Kosten –
natürlich – den Menschen auf, die sich in diesen Bereichen
aufhalten wollen oder müssen.
Vielleicht liegt es auch daran,
dass den Unternehmen nicht daran gelegen ist, dass Gebäude und
Gegenstände mit einer weiteren, Schmutz und Witterung abhaltenden
Schicht überzogen und somit beständiger werden. Es liegt so
durchaus die Vermutung nahe, dass auch in diesem Bereich ein gewisser
Satz von „geplanter Obsoleszenz“ vorhanden ist. Was sonst könnte
gegen eine weitere Schutzlackierung sprechen?
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