Mittwoch, 24. Februar 2016

Warum ich Flüchtlinge nicht willkommen heißen kann

Das hat nichts damit zur tun, dass sie eine fremde Sprache sprechen, wie die Schweizer.
Oder dass sie andere sittliche Maßstäbe haben, wie die Kärntner.
Oder dass sie ein Frauenbild wie Golffahrer haben.
Ich glaube auch nicht, dass sie uns ohne Arbeitsbewilligung die Arbeitsplätze wegnehmen.
Oder den lieben, langen Tag eher eine Mauer anstarren als eine Arbeit annehmen.

Ich habe ja nicht mal was gegen „den“ Flüchtling, weil „der“ in erster Linie ein armes Schwein ist (und ich Schweine fast lieber hab als Menschen).

Ich heiße die Flüchtlinge nicht willkommen, weil sie sie das Sinnbild einer Welt sind in der schnelles Geld und Rendite über Vernunft und Nachhaltigkeit obsiegen.
Sie sind Sinnbild dafür, dass die Industrienationen in den letzten Jahrzehnten Milliarden in Rüstungsexporte nach Zentralafrika und in den Mittleren Osten gepumpt haben und nun hilflos den Folgekosten von ein paar Millionen gegenüber stehen.
Sie sind Sinnbild dafür, dass Aktienkurse mehr wert sind als Menschenleben. Dass das immer wiederkehrende Mantra der Nachhaltigkeit nichts weiter als ein Lippenbekenntnis der Entscheidungsträger ohne Sinn und Verstand ist.
Sie sind Sinnbild für Menschen, die lieber nachbeten was ihnen dienlich ist und in den Kram passt, als sich einmal hinzusetzen und selbst aufmerksam zu lesen. Oder sich einfach mit der Entstehungsgeschichte auseinander zu setzten und zu hinterfragen, warum Mohammed 13 Suren bekam und der erste osmanische Kalif daraus über 200 Stück machen musste.

Ich heiße Flüchtlinge nicht willkommen, weil sie ein Sinnbild für eine Welt sind, in der ich nicht leben möchte. Nur gibt es keine andere.
Wofür der Flüchtling nichts kann.
Wofür der Europäer nichts kann.
Aber wir können aufhören Schuldige zu suchen und uns stattdessen an die Arbeit machen.

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