Wovon hängt es ab, ob ein Mensch ein Zivilist oder ein Terrorist
ist? Ich behaupte, auch davon, in welchem Land er sich gerade
aufhält.
Dies wird heute besonders deutlich, wenn man hört, dass der
amerikanische Präsident die ägyptische Regierung auffordert „die
Gewalt gegen Zivilisten“ zu stoppen und diese kontert damit, dass
sie ja „Krieg gegen Terroristen“ führe.
Lassen
wir mal außer Acht, dass jede Regierung Opposition hat und nur der
Umgang damit unterschiedlich ist.
Nicht außer Acht lassen sollte
man, dass Präsident Mursi demokratisch gewählt war bevor er von
einem Militärrat abgesetzt wurde und dass andererseits Zivilisten in den USA
jegliche Rechte verlieren sobald der Begriff „Terrorist“ fällt.
Auch ist es augenfällig, dass jene Person, in der die eine Seite
einen Terroristen sieht, sich für die andere Seite als
Widerstandskämpfer und aufrechte, moralische Person darstellt. Auch
wenn die Person selbst keines von beidem ist, ja durchaus andere
Ziele verfolgt.
(Exkurs: Israel schottet Palästina ab und
unterbindet so dessen Wirtschaft, dass die Bewohner Palästinas nicht
wissen, wie sie ihr Leben fristen sollen. Wenn dann die Möglichkeit
gegeben wird – unter Opferung des eigenen Lebens – den
Weiterbestand der Familie und der Kinder zu sichern, wer kann es
jungen Palästinensern verübeln, dass sie alles tun um ihren
Angehörigen ein Leben zu ermöglichen?)
In Österreich wiederum
ist man etwa „Terrorist“ wenn man sich gegen Tierfabriken stellt
die jeder Beschreibung spotten (und jede Prüfung durch Tierärzte
„vermeiden“).
War der Anschlag auf Hitler in der Wolfsschanze
ein terroristischer Akt? Die Ermordung Olof Palmes? Die Antwort muss
in beiden Fällen Ja lauten! John F. Kennedy? Eine andere Geschichte.
Wieder einmal komme ich zu dem Schluss, dass es Terroristen nur
deswegen gibt, weil es
a) Menschen gibt, die nichts mehr zu verlieren
haben und
b) Menschen, die in der eigenen blinden Gier nicht sehen,
dass andere (durch diese Gier) in ihrer Existenz und Freiheit bedroht
sind.
Würden also die einen ein wenig mehr Toleranz den
Bedürfnissen der anderen entgegen bringen, dann hätten diese
anderen einen möglichen Weg und somit etwas zu verlieren.
Doch es
wären keine Menschen, wenn sie nicht von allem zu viel tun würden.
Wo die einen jedes Telefonat belauschen wollen, dort wollen die
anderen völlige Freiheit für alle und alle Taten.
Beides kann
nicht funktionieren, weil die Kosten der Aufrechterhaltung (und nicht
nur die finanziellen) viel zu hoch werden. So pendeln die
menschlichen Zivilisationen zwischen den beiden Extremen hin und her.
Wohl gäbe es auch dafür eine Lösung, doch diese ist den Menschen
selbst nicht greifbar.
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