Mittwoch, 15. Juni 2016

Der Weg nach Morgen

Was die Menschen am Meisten fürchten ist doch gleichzeitig die Grundlage jeder (bisherigen) menschlichen Zivilisation - Veränderung.
Nennen man es Entwicklung, dann fürchten sich die Menschen gleich nicht mehr so viel. Obwohl kein Unterschied besteht. Weil es keine Entwicklung ohne Veränderung gibt. Und weil jede Veränderung auch (irgendwo) eine Entwicklung darstellt.
Weil es einerseits nicht gesagt ist, dass eine Entwicklung immer zu einer Verbesserung führt. Und andererseits es auch möglich ist, dass in einer Entwicklung zwar im ersten Moment keine Verbesserung erkennbar ist und doch wieder einen Prozess in Gang setzt, der eine Verbesserung bewirkt.
Entwicklung aus der Veränderung - sozusagen.



Es ist also Wille der Menschheit, dass sich der Mensch oder zumindest die Lebensumstände des Menschen verändern. Unterschiedlich dazu ist aber der Weg.
Auf der einen Seite gab es das Marxismus, Kommunismus und Sozialismus die sich die Verbesserung der Lebensumstände der Massen auf die Fahnen geschrieben haben. Dem gegenüber standen Sozialdemokratie, Liberalismus und Kapitalismus, deren Ziel es war die Lebensumstände für einige Wenige so zu erhöhen, dass auch die Massen davon mitgezogen würden.
All dieses Sinnen ist akademisch und die Mittel der Zielerreichung über Cäsarentum, Militärdiktatur und Ständestaat bis hin zu halbwegs demokratischen Strukturen waren bestenfalls Versuche.
Drei Fakten sind jedoch unumstößlich:
X Veränderung ist - egal, ob gewollt oder gefürchtet.
X Entwicklung kann Menschenwerk sein, weil es immer wieder Menschen gibt, die sich dafür einsetzen.
X Auch wer an der Entwicklung nicht aktiv mitarbeitet, der wird verändert.
Man kann jetzt einwenden, dass man auch gegen seinen Willen verändert werden kann, obwohl man doch an der Entwicklung mitgearbeitet hat. (Ich musste einen alten Bruno Kreisky erleben als einem Mann, dessen Welt zusammengebrochen war nachdem seine Genossen den Frontenwechsel vom Sozialismus zur Sozialdemokratischen Bewegung vollzogen hatten.)
Lasst es mich mit den Worten einer alten Ratte sagen - Jage, oder werde gejagt.
Entwicklung ist machbar, setzt aber voraus, dass man "macht".
Sich hinsetzt, sich hin stellt, den Mund aufmacht.
Manchmal sicher unangenehm. Immer aber notwendig.


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