Samstag, 12. Dezember 2015

Das Paradoxon des Kriegers

Nicht erst seit der Öffentlichkeit des Berichtes über CIA-Methoden wissen wir, dass Folter ein sehr inadequates Mittel ist um Informationen zu bekommen. Genau genommen weiß man das seit dem Mittelalter.

Es gibt genug Studien darüber warum Menschen foltern obwohl sie wissen, dass der Erfolg sehr begrenzt ist und es gibt genug Informationen darüber, dass der CIA kein Einzelfall ist.
Bemerkenswert immerhin, dass die Amerikaner sich getrauen darüber in der Öffentlichkeit zu sprechen.

Ich ziehe den Hut über meine Katzenohren.

Bemerkenswert auch, dass dieser Bericht wieder das Paradoxon des Kriegers offensichtlich macht:
Ich bekämpfe meinen Feind weil dieser anders ist
weil dieser mit seiner anderen Lebensart nicht siegen darf.
Um ihn zu bekämpfen wende ich seine Mittel an,
werde ich wie er.
Wenn ich wie er bin, dann sind wir gleich,
dann ist keiner mehr anders,
dann gibt es keinen Grund mehr ihn zu bekämpfen.
Wenn es keinen Grund mehr zu kämpfen gibt
dann hat er gesiegt.
Aber er darf nicht siegen ...

Aus diesem Paradoxon entstand die Propaganda. Auch wenn sich Montague und Capulet in Wahrheit durch nichts unterscheiden - dann erzählt man halt Dinge, die der andere nie gamacht hat, die man ihm aber zutraut.

Da schlitzen deutsche (und serbische) Soldaten Schwangeren den Bauch auf.
Da töten und essen russische Soldaten kleine Kinder der Bevölkerung.
Da reißen irakische Soldaten Säuglinge aus Brutmaschinen.
Und für jeden ist klar, dass (immer nur) der andere sich mit Mord und Vergewaltigung an der Bevölkerung vergeht. Was wohl kaum nur eine Erfindung ist.
Egal ob ukrainische Seperatisten oder Regierungstruppen, syrische Armee, Rebellen oder IS-Kämpfer.
Ob viel bejubelte (und propagierte) kurische Kämpferinnen.
Ob viel gehasste (und propagierte) Kämpferinnen der IS.

Kampf macht die Menschen gleich.
Und nicht zum Besseren.

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